Am 23. Juni trafen sich um die 200 internationale Experten bei Zeiss, um das Thema “Optik in der digitalen Welt” abzuklopfen. Ziel der Veranstaltung war, die Anforderungen der Zukunft an die Optik herauszuarbeiten.
Das Wirkprinzip auch der modernsten Kamera von heute baut immer noch auf dem Prinzip der Lochkamera auf, das vor knapp 1.000 Jahren erstmals in Arabien erwähnt wurde. Sicher, die Technologie ist stark verbessert worden und die Möglichkeiten spektakulär – doch mit der Ankunft des Computers wurde es plötzlich relevant, Dinge nicht nur abzubilden, sondern auch so erfassen zu können, dass auch eine Maschine einen Raum versteht, sich in ihm so orientieren kann wie ein Mensch oder eine Fledermaus.
Dieses Forschungsgebiet, Computational Imaging – CI – ist noch jung, doch schon heute haben wir die ersten Anwendungen dafür: Beim Rendern von Panoramen aus einzelnen Fotos muss das Bild vom Rechner “verstanden” werden, um die einzelnen Teile richtig verzerren und aneinanderfügen zu können. Ebenso ist HDR ein Beispiel für CI, und natürlich die Lichtfeldfotografie beziehungsweise -filmerei (siehe unser Bericht zu Lytro), bei der man nicht nur nachträglich den Fokus ändern oder die Position ändern kann, sondern auch Bildelemente ohne Aufwand oder gar Green Screen freistellen kann.
Beim Symposium wurde nicht nur der aktuelle Stand der Technik präsentiert, auch wurde herausgearbeitet, in welche Richtung intensiv geforscht werden sollte. “As future-oriented technologies, optics and photonics shape our society, science and culture”, so Zeiss. Neben den Medien und der Kommunikation finden optische Technologien auch in jeder Menge anderer Felder Anwendung, von der Medizin bis in die Sensorik.
Zeiss hat nun drei Whitepapers zu den verschiedenen Themen des Kongresses herausgebracht: eines zum Thema CI, eines zum Thema Computer Vision and Machine Learning und eines zum Thema Daten in diesen Technologien. Die Papers lassen sich hier herunterladen.