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DoP Ngo The Chau über die Dreharbeiten zum TV-Film „Rübezahls Schatz“

All-Age-Märchen – “Rübezahls Schatz”

Mit “Rübezahls Schatz” vereinen Regisseur Stefan Bühling und Kameramann Ngo The Chau Jung und Alt, denn Märchenfilme sind das letzte Lagerfeuer der Fernsehnation. Bei den Dreharbeiten in Tschechien setzte Chau auf Kinoptik Paris-Objektive und “echte” Magie. Hier ein Auszug aus unserem Heftartikel der Ausgabe 1-2/2018.

Schneller als Schienen in den Wald zu legen: Die Alexa Mini am MOVI-Ring.
Schneller als Schienen in den Wald zu legen: Die Alexa Mini am MOVI-Ring. (Bild: Foto: ZDF/PROVOBIS/Conny Klein)

Das Flirren der Sommersonne liegt in der Luft, wenn Rosa (Henriette Confurius) mit dem als Jäger verkleideten Rübezahl (Sabin Tambrea) durch seinen Wald reitet. Dieser Rübezahl hat so gar nichts von einigen vorherrschenden Vorstellungen. “Wir wollten weg von den Rübezahlverfilmungen, wo er grau und alt ist mit einem langen Bart”, sagt Regisseur Stefan Bühling. Natürlich gäbe es auch düstere Szenen, wo Rübezahl wütend wird, als ihn die habgierige Baronin (Catherine Flemming) bestehlen will, “von der Tonalität ist es ansonsten aber ein beschwingter Film.”

Der gesamte Look des Films erzählt, dass Rübezahl für das Gute steht, die Natur und die Menschen beschützt. Das Wetter wollte beim Dreh dafür aber nicht immer mitspielen. Der Frühling setzte dieses Jahr spät ein und als  die Szene mit dem magischen Ritt auf dem Drehplan stand, war alles mit Nebel bedeckt. “Wir waren erst mal ernüchtert”, sagt Bühling: “Doch im fertigen Film wirkt es wunderschön, weil Chau die Szene so märchenhaft geleuchtet hat.” Und solche Situationen, wo das Team neue, kreative Lösungen finden musste, hatten die beiden bei Rübezahl häufiger.

Eine große Besonderheit bei der Rübezahl-Adaption war, dass es zwar zahlreiche, aber immer nur kurze Sagen über den Berggeist gibt. “Wir wollten aber keinen Episodenfilm drehen”, sagt ZDF-Redakteurin Irene Wellershoff, “sondern haben mehrere Sagen zu einem neuen Gesamtbogen verbunden, der im Kern eine Liebesgeschichte erzählt.”  Die Autorinnen Bettina Janis und Angelika Schwarzhuber schrieben die Geschichte “um den geheimnisvollen Gestaltwandler zu einem ungewöhnlich komplexen All-Age-Märchendrehbuch aus”, ergänzt Redaktionskollege Götz Brandt. Schon in mehreren Überlieferungen wird Rübezahl als Gestaltwandler beschrieben.

Was sagt der Monitor? DoP Ngo The Chau (rechts) und Kollege beim Checken.
Was sagt der Monitor? DoP Ngo The Chau (rechts) und Kollege beim Checken. (Bild: Foto: ZDF/PROVOBIS/Conny Klein)

MÄRCHEN-NOVIZEN

22 Drehtage standen für “Rübezahls Schatz” zur Verfügung, nicht viel für einen Kostümfilm mit magischen Effekten. Regisseur Bühling kannte die Rahmenbedingungen schon von “Die weiße Schlange”, den er vor zwei Jahren fürs ZDF realisiert hatte. Produzent Jens Christian Susa bei Provobis produzierte mit Rübezahls Schatz sein  erstes Märchen und sah darin eine sehr große Herausforderung, “weil ich es noch nie gemacht hatte und wusste, dass man kein großes Budget hat”, doch dann stellte er fest: “Meine Skepsis hat sich nicht bewahrheitet!”

Den kompletten Drehbericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe 1-2/2018.


ZDF-MÄRCHEN ZU WEIHNACHTEN

“Rübezahls Schatz” Regie: Stefan Bühling, Kamea: Ngo The Chau PROVOBIS FILM in Koproduktion mit MIA FILM Prag im Auftrag des ZDF Heilig Abend, 15 Uhr

“Der Zauberlehrling” Regie: Frank Stoye, Kamera: Bernd Fischer Kinderfilm GmbH im Auftrag von MDR und ZDF Heilig Abend, 16.30 Uhr


ZDF-MÄRCHENPERLEN

Neben tschechischen Märchen, die das ZDF im Rechtestock hat, produziert der öffentlich-rechtliche Sender seit 2005 mit der Reihe Märchenperlen eigene Neuverfilmungen. “Unsere Märchen sind zwar teurer im Vergleich zu klassischen Fernsehspielen, haben aber auch eine deutlich längere Auswertung”, betont Wellershoff. “Die Schöne und das Biest” (Regie: Marc-Andreas Bochert, Kamera: Hermann Dunzendorfer) beispielsweise hatte 2012 seine Erstaustrahlung, und wurde in fünf Jahren bereits 14 Mal ausgestrahlt.

Das ZDF selbst programmiert die Märchen besonders an den Feiertagen, dazu kommen Sendeplätze bei KiKa, ZDFneo oder 3Sat. “Die Nachfrage nach Märchen ist ungebrochen”, sagt auch Redaktionskollege Götz Brandt. “Märchenfilme sind das letzte Lagerfeuer”, betont Wellershoff. Dabei mache die Redaktion bewusst Unterschiede zu den ARD-Märchen: “Es hat keinen Sinn, wenn wir das gleiche redaktionelle Konzept verfolgen würden.” Schon durch den Fokus auf die Spielfilmlänge von rund 90 Minuten ergäbe sich bei den ZDF-Märchen eine andere Dramaturgie mit einer komplexeren Erzählweise: “Die Charaktere haben meist einen stärkeren Entwicklungsbogen”, sagt Wellershoff. Erstmals gibt es aber bei “Der Zauberlehrling” auch eine “sehr gelungene” Koproduktion zwischen ZDF und MDR, so die ZDF-Redakteure.

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Kommentar zu diesem Artikel

  1. die darstellung des berggeistes rübezahl die über jahrhunderte in sagen erzählt wird
    sollte mann icht einfach ändern weil man meint “wir wollen weg von der alten darstellung des rübezahl. dieser rübzahl wirkt nicht t wie der berggeist rübezahl sondern eher wie ein wie ein jüngling er flößt niemandem respekt ein.

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