Die Kamerafrau Birgit Gudjonsdottir erhält den Ehrenpreis des Deutschen Kamerapreises 2018. Das Kuratorium würdigte die herausragende „zuhörende und intuitive Kameraarbeit“ der gebürtigen Isländerin.
Gudjonsdottir arbeitet in vielen Genres und war unter anderem für die Bildgestaltung zahlreicher Kino- und Fernsehproduktionen verantwortlich. Darüber hinaus wurden Fernseh-Dokumentationen, Komödien und Dokumentarfilme von ihrer Kameraarbeit geprägt.
„Meist sind es die ernsten Themen, die sie für Kino- und Fernsehfilme in gefühlvolle Bilder und Stimmungen umsetzt. Es ist die ‚innere Kraft‘, die sie den Bildern verleiht und damit die Zuschauer zum Nachdenken bringt. Dieser besondere Zauber entsteht für sie nicht allein durch ästhetisch perfekte Bilder, sondern vielmehr durch eine fein kalkulierte Melange aus richtigem Moment, Einstellungsgröße, Blickwinkel und Bewegung der Kamera“, begründet das Kuratoriums des Deutschen Kamerapreises die Wahl. Das Gremium würdigte darüber hinaus Gudjonsdottirs fachliche und menschliche Präsenz in der Branche sowie die „Souveränität, mit der sie das Thema Gleichberechtigung im Filmgeschäft vorlebt.“
Birgit Gudjonsdottir, 1962 in Reykjavik geboren, absolvierte zunächst eine Ausbildung an der Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. Als alleinerziehende Mutter konnte sie ein weiteres Studium an der dortigen Filmakademie nicht verwirklichen. Jedoch gelang es ihr, über ein Volontariat und die Arbeit bei einem Kameraverleih letztlich doch beim Film zu landen. Birgit Gudjonsdottir unterrichtet als Dozentin an der Filmakademie Baden-Württemberg und an der Filmuniversität Babelsberg. Sie ist Mitglied der Deutschen Filmakademie sowie der Europäischen Filmakademie (EFA).